
Algerien hebt das ALGEX-Verfahren zur Vergabe von Importlizenzen auf
Weitere Incentives zur Förderung von Investitionen und Reindustrialisierung des Landes
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AlgerienIm Rahmen eines jährlichen Wirtschaftsforums kündigte der algerische Staatspräsident Abdelmadjid Tebboune an, dass das bisherige ALGEX-Verfahren zur Vergabe von Importlizenzen aufgehoben wird.
Bei der ALGEX handelt es sich um eine staatliche Exportförderungsagentur, die seit April 2022 ebenfalls für die Ausstellung von Importlizenzen zuständig geworden ist.
Aufgrund bürokratischer Hindernisse hat das bisherige ALGEX-Verfahren schwerwiegende Auswirkungen auf die notwendigen Importe von Fertigwaren zur Folge gehabt und sogar Verknappungen von verschiedenen Importprodukten verursacht, die weder lokal produziert noch importiert werden konnten.
Als Erleichterung der Importregelungen sollte demnächst eine neue zuständige Behörde geschaffen werden, die die Importe durch ein verstärktes Kontrollsystem besser regulieren soll.
In diesem Zusammenhang erklärte der Staatspräsident Abdelmadjid Tebboune, dass die jährlichen algerischen Importe bis 2019 ca. 60 Milliarden USD betrugen und dank des Ausbaus der lokalen Produktion auf derzeit 40 Milliarden USD reduziert werden konnten. Das Land zielt auf eine weitere Senkung des Importvolumens ab.
Darüber hinaus sollte das BIP Algeriens laut Präsident Tebboune einen Gesamtwert von 400 Milliarden USD bis 2027 erreichen (bisher beträgt das BIP knapp 300 Milliarden USD), wobei weitere Investitionsanreize zugunsten von lokalen und ausländischen Investoren gewährt werden sollen. In diesem Sinne betonte der algerische Präsident, dass seine Regierung das Ziel verfolgt, die algerische Volkswirtschaft tiefgreifend umzuwandeln.
Zusätzlich zur bestehenden Investitionsbehörde AAPI wird in den nächsten drei Monaten ein One-Stop-Shop bestehend aus Vertretern von Ministerien und Banken errichtet werden, der sowohl lokale als auch ausländische Investoren bei der Durchführung von Investitionsprojekten unterstützen und vor allem bürokratische Formalitäten erleichtern soll. Zusätzlich soll der One-Stop-Shop die Investitionsprojekte landesweit begleiten und notwendige Incentives bereitstellen.
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