
März-Newsletter 2025: Das tut sich in Australien
Weiterführende Infos und News zum Geschehen in Australien aus dem Newsletter März 2025
Lesedauer: 3 Minuten
Australien Energiewirtschaft Erneuerbare Energien Nahrungsmittel/SoftdrinksAußenhandel Australien - Österreich
Die Statistik für das Jahr 2024 ist erschienen, mit schlechten Nachrichten: Im Jahr 2024 brachen die österreichischen Exporte nach Australien gegenüber dem Vorjahr um rund ein Viertel von 1,3 Mrd. Euro auf 978 Mio. Euro ein. In einigen Branchen rührte der Rückgang daher, dass die Lieferungen im Rahmen großer Projekte soeben abgeschlossen wurden. In anderen Warengruppen lag der Rückgang vermutlich an einem wirtschaftlich schwachen Jahr, in dem Australien etwas an Kaufkraft eingebüßt hat. Für manche Zolltarifnummern allerdings ist zu befürchten, dass österreichische Produkte zunehmend machtlos gegenüber der chinesischen Konkurrenz waren.
Ohne Frage, China hat technologisch aufgeholt, und Australien hat mit China ein Freihandelsabkommen, welches chinesische Waren noch einmal um ein paar % günstiger macht.
Einbußen gab es etwa bei Traktoren, Motorrädern, Straßenbahnzügen, gepanzerten Fahrzeugen, Gasmotoren, Energy Drinks und Wechselrichtern. In den folgenden Warengruppen haben sich die österreichischen Ausfuhren nach Australien 2024 im Vergleich zu 2023 jedoch sehr gut entwickelt: Feuerlöschfahrzeuge, Holzprodukte für den Bau, Schienenmaterial, Förderanlagen (Lagerlogistik), Beschläge und – wer hätte das gedacht – Hunde – und Katzenfutter! Australien ist damit der 30-wichtigste Exportpartner Österreichs (Waren ohne Dienstleistungen). Die österreichischen Importe aus Australien stiegen von 2023 auf 2024 um 23% auf 272 Mio. Euro - das lag vor allem an einer größeren Lieferung metallurgischer Kohle für die Stahlerzeugung in Österreich. Die Importe von Geräten zur Datenübertragung (vermutlich Hörgeräten), Nickel und datenverarbeitenden Maschinen ließen etwas nach.
Damit ging Österreichs Außenhandelsüberschuss mit Australien 2024 von einer satten Milliarde auf 706 Mio. Euro zurück.
Grüne und Unabhängige fordern Aus für „North-West Shelf“ Gasprojekt

Falls die Labor Partei in der kommenden australischen Parlamentswahl keine absolute Mehrheit erreicht und für eine Regierung Koalitionspartner braucht, wollen die Grünen und unabhängige Abgeordnete das North West Shelf-Gasprojekt verhindern. Der Premierminister von Western Australia warnt vor wirtschaftlichen Folgen, wenn nicht weiter Gas gefördert wird. Umweltministerin Tanya Plibersek steht unter wachsendem Druck, das Projekt zu stoppen.
Australiens Wasserstoffprojekte stocken – Kaum Fortschritte beim grünen Ausbau

Australiens Wasserstoffpläne stocken: Von umgerechnet rund 58 Mrd. Euro an Projekten sind 99 Prozent nicht über das Konzeptstadium hinaus. Laut Rystad Energy haben nur ein Prozent eine Investitionsentscheidung erreicht oder mit dem Bau begonnen. Damit wackelt das Ziel der Regierung Albanese, bis 2030 eine relevante Exportindustrie aufzubauen. Auch CSIRO-Daten zeigen, dass 61 von fast 100 Vorhaben gestrichen oder eingefroren wurden – darunter Projekte großer Player wie AGL, Macquarie und Neoen.
Redflow: Herausforderungen und das Ende eines australischen Batterieherstellers

Redflow, ein australischer Hersteller innovativer Zink-Bromid-Flow-Batterien, galt lange als Hoffnungsträger der heimischen Industrie. Das Unternehmen mit Sitz in Queensland existierte 19 Jahre und konnte namhafte Kunden wie das australische Wetteramt, Optus und Stanwell gewinnen. Auch international war Redflow erfolgreich und erhielt millionenschwere Aufträge in Kalifornien. Doch trotz dieser Erfolge musste das Unternehmen im August 2024 Insolvenz anmelden, da es nicht mehr genügend Kapital beschaffen konnte.
Nach dem Aus bleibt Redflow ohne Käufer und wird liquidiert. Für Kunden bedeutet das erhebliche Probleme: Viele der gelieferten Batterien sind fehleranfällig, doch mit der Insolvenz verfällt die Garantie. Besonders kritisch ist die Situation für wichtige Infrastrukturen wie Mobilfunkmasten und Wetterradarstationen, die auf Redflow-Technologie angewiesen sind und nun von Ausfällen bedroht sein könnten.
Experten sehen den Fall als Warnsignal für die australische Industrie. Er zeigt, wie schwierig es ist, innovative Fertigung in großem Maßstab aufzubauen. Während vergleichbare Unternehmen in den USA oft langfristige Investitionen erhalten, fehlt es in Australien an nachhaltiger finanzieller Unterstützung für saubere Technologien.
Redflow verdeutlicht, wie komplex es ist, eine neue Energietechnologie wirtschaftlich tragfähig zu machen – selbst wenn die Nachfrage vorhanden ist.
Upcycled food waste
Forscher der Universität von New South Wales (UNSW) haben ein neues Batteriematerial entwickelt, das aus organischen Abfällen wie Fruchtsäuren und nicht verkauften Limonaden hergestellt wird. Diese Abfälle enthalten Säuren und funktionale Gruppen, die für die Herstellung von Batteriematerialien genutzt werden können. Das Material wurde speziell für den Einsatz in Lithium- und Natrium-Ionen-Batterien entwickelt und könnte sowohl die Kosten als auch den Bedarf an nicht erneuerbaren Metallen reduzieren, da es auf recycelbare Metallsalze und Carbonate zurückgreift.
Das Forschungsteam arbeitet daran, die Technologie aus dem Labor upzuscalen und kooperiert dabei mit Partnern aus der Industrie, um die technische Machbarkeit zu überprüfen.
Ziel der Entwicklung ist es, Batteriematerialien bereitzustellen, die wiederverwendbar sind und gleichzeitig eine optimierte Leistung ermöglichen. Organische Abfälle werden in diesem Zusammenhang als Ressource betrachtet, um nachhaltigere Alternativen zu konventionellen Materialien zu schaffen.
Stand: 14.03.2025