Zwei Männer vor einer Präsentation, der rechte trägt ein graues Hemd und einen grauen Hut, der linke spricht gerade und trägt Hemd und Sakko und wedelt mit den Händen
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Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie, Fachgruppe

KI zwischen Technologie, Verantwortung und Neugier

Wie erstelle ich meine eigene GPT und was passiert eigentlich mit den hochgeladenen Daten? Fragen wie diese zeigen: Künstliche Intelligenz ist längst kein Zukunftsthema mehr, sondern wirft ganz konkrete Herausforderungen im Arbeitsalltag auf. 

Lesedauer: 2 Minuten

10.04.2025

Genau diesen Fragen widmete sich der Fokustalk des SIC (Software Internet Cluster) "KI interaktiv - Praktisch. Direkt. Zukunftsweisend", der am 8. April 2025 im WIFI Kärnten über die Bühne ging. Fast alle Plätze waren besetzt, das Setting bewusst offen gehalten - Tische im Kreis statt klassischer Reihenbestuhlung, ein Raum für Austausch und Fragen. Bernhard Winkler (pixelpoint) und sein Team der Fokusgruppe AI & Innovation sorgten als Impulsgeber für spannende Einblicke und eine engagierte Diskussion mit den Teilnehmenden.

GPTs für den Berufsalltag

Den Anfang machte Bernd Buchegger (trinitec), der sich der Frage widmete: "Wie erstelle ich eine GPT, die auf mein Unternehmen zugeschnitten ist?" Um seinen Vortrag möglichst praxisnah zu gestalten, griff er auf ChatGPT zurück. Anhand eines Beispiels aus dem Publikum zeigte Buchegger live, wie sich mit wenigen Klicks eine eigene GPT anlegen lässt. "Das Spannende an GPTs ist, dass sie sich auf bestimmte Fachgebiete trainieren lassen – aber dafür braucht es Zeit und passende Inhalte. Und genau da wird’s komplex", erklärte Buchegger. Die Basis-Version demonstrierte bereits, wie sich mit einem gut formulierten Prompt Inhalte vorfiltern lassen.


aneinandergereihte Tische an denen Personen sitzen, dahinter ein Roll Up, rechts daneben ein Mann vor eine Präsentation auf einer Leinwand
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Datenkontrolle: "Nicht einfach alles hochladen"

Im Anschluss sprach Markus Orlitsch (Bubble Explorer, KI-Plattform, KI in Geschäftsprozesse integrieren, Software-as-a-Service ) über ein Thema, das oft unterschätzt wird: Datensicherheit und Datenkontrolle im Umgang mit KI. "Unternehmensinterne Daten gehören nicht einfach so in eine KI-Plattform", warnte Orlitsch. Stattdessen riet er, GPTs immer als privat zu setzen oder gezielt mit einem nicht öffentlichen Link zu arbeiten. "Technologie kann vieles - aber Datenschutz beginnt bei uns selbst," so Orlitsch. Ergänzend stellte er mit BubbleGPT eine innovative Plattform für die Verwendung von Sprachmodellen (LLMs) auf lokaler Infrastruktur vor. Damit können moderne GPT-Technologien auf unternehmenseigenen Servern betrieben werden, ohne dass Daten an Dritte übergehen.

Tische in U-Form gereiht mit Menschen, die darum sitzen und auf eine Person in der Mitte schauen
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Wenn KI Bilder liest

Den dritten Impuls lieferte Helmar Lipautz (Y7.at ) mit einem Einblick in aktuelle Bilderkennungstechnologien. Am Beispiel einer Gebrauchtwarenanalyse zeigte Lipautz, wie KI visuelle Daten auswertet und daraus wirtschaftlich nutzbare Informationen gewinnt. Zum Einsatz kamen Tools wie Cursor, Windsurf oder Bolt - No-Code-Entwicklungsumgebungen, die den Zugang zu komplexer Technologie erleichtern. Auch Voice-KI zur Inhaltserstellung oder Erkennung von Hasspostings wurde thematisiert. 

Zum Abschluss gab Lipautz alltagstaugliche Tool-Tipps - etwa Perplexity AI für automatisiertes Texten -  und sprach sich für einen pragmatischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz aus: "KI ersetzt uns nicht, sie ergänzt uns. Vor allem bei Aufgaben, die niemand gern macht." Entgegen dystopischer Darstellungen in Filmen sei KI kein Feind des Menschen, sondern ein Werkzeug zur sinnvollen Unterstützung.

Eine Gruppe von Menschen posiert in einem Raum vor einer Präsentation.
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Im Anschluss wurde über weitere Fragen der Teilnehmenden diskutiert. Die offene Runde zeigte, wie groß das Interesse an KI in der Praxis ist. Besonders lebhaft wurde die Diskussion bei der Frage "Wo bleibt der Mensch bei all der KI?" - ein Thema, das Emotionen weckte und deutlich machte, wie wichtig es ist, den menschlichen Faktor nicht aus dem Blick zu verlieren. Moderator Bernhard Winkler brachte es zum Abschluss auf den Punkt: "KI ist kein Hype, der wieder verschwindet - sie wird unser Arbeiten verändern. Aber es liegt an uns, wie wir damit umgehen." Winkler betonte die gesellschaftlichen Implikationen: KI werde künftig viele Aufgaben übernehmen, es brauche neue Denkmodelle. "Bleibt neugierig, probiert aus, arbeitet zusammen!“ appellierte er abschließend an die Runde.

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