Für leistbaren Wohnbau und gegen überbordende Regulierungen:  Kärntner Branche setzt Zeichen
© WKK, Johannes Puch

1. Österreichischer Neubaubericht als Weckruf an die Politik

Die Kärntner Immobilienwirtschaft präsentiert aktuelle Zahlen aus demÖsterreichischen Neubaubericht 2025. Wohnbauleistung sinkt weiter.Fachgruppenobmann Paul Perkonig erklärt die anhaltende Abwärtsentwicklung imWohnbau und fordert Maßnahmen zur Belebung des Marktes.

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Aktualisiert am 24.04.2025

„Der Österreichische Neubaubericht 2025 muss als Weckruf verstanden werden“, so Paul Perkonig, Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder. „Nur wenn wir jetzt die richtigen Weichen stellen, können wir eine ausreichende Versorgung mit Wohnraum für die Zukunft sicherstellen.“

 Der aktuelle Österreichische Neubaubericht 2025, erstellt von der Bauträgerdatenbank Exploreal im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), zeigt einen anhaltenden Rückgang der Wohnbauleistung in Kärnten. Nach dem gesamtösterreichischen Rekordjahr 2022 setzte sich der Negativtrend auch in unserem Bundesland fort: Die Kärntner Bauträger-Rankings verzeichnen bei Fertigstellungen einen Rückgang. Laut dem Bericht müssen wir für 2025 mit einem weiteren deutlichen Rückgang rechnen, was den Druck auf den ohnehin angespannten Kärntner Wohnungsmarkt verstärken wird. 

Finanzierungsbedingungen und Regulierungen bremsen Wohnbau

„Der Österreichische Neubaubericht 2025 belegt somit klar, dass wir uns in einer herausfordernden Phase befinden“, erklärt Perkonig. Als Hauptursachen für den Rückgang identifiziert der Neubaubericht die schwierigen Finanzierungsbedingungen in der letzten Zeit und zunehmende regulatorische Eingriffe. „Die Kombination aus gestiegenen Baukosten, hohen Zinsen und verschärften Kreditvergaberichtlinien hat den Wohnbau

stark gebremst“, so Perkonig, und ergänzt weiter: „Zusätzlich führen immer neue Regulierungen zu größerer Verunsicherung bei Investoren und Projektentwicklern. 2023 war das erste Jahr, in dem nach Boomjahren die Wohnbauleistung im Neubau erstmals zurückging. Der Trend der Abnahme der Wohneinheiten setzte sich auch im Jahr 2024 fort und wird 2025 noch deutlicher ausfallen.“ 

Erste positive Signale am Horizont

Trotz der insgesamt herausfordernden Lage gibt es laut Neubaubericht auch erste Hoffnungsschimmer: „Es sind aber schon wieder zuversichtliche Signale erkennbar, da in letzter Zeit mehr Wohneinheiten publik gemacht wurden. Besonders positiv ist zu erwähnen, dass durch die Zinssenkungen in den vergangenen Monaten die Transaktionszahlen in ganz Österreich wieder deutlich zugelegt haben. Diese Belebung der Nachfrage könnte sich positiv auf neue Projektstarts auswirken, sofern die Banken wieder verstärkt bereit sind, Bauprojekte zu finanzieren,“ so Perkonig.  

Handlungsbedarf für die Politik

Die Kärntner Immobilienwirtschaft appelliert angesichts der Zahlen an die Politik, dringend notwendige Maßnahmen zur Belebung des Wohnbaus einzuleiten. „Wir brauchen einen konstruktiven Dialog zwischen allen Beteiligten, um rasch wirksame Lösungen zu finden“, fordert Perkonig. „Der anhaltende Rückgang bei Neubauprojekten wird mittelfristig zu einer weiteren Verknappung des Wohnungsangebots führen, was steigende Preise nach sich ziehen wird. Wir müssen mit gezielten Maßnahmen gerade auch für junge Familien das Wohnen in den eigenen vier Wänden ermöglichen.“  


Vorschläge für konkrete Maßnahmen:


• Abbau bürokratischer Hürden

• Steuerliche Anreize für Investitionen in den Wohnbau

• Neuausrichtung der Wohnbauförderung

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