WK Präsident Jürgen Mandl
© WKK, Helge Bauer

WK Kärnten warnt vor Kürzungen bei Lehrstellenförderung

Die geplanten Kürzungen bei den Förderungen für die duale Ausbildung durch die neue Bundesregierung sind ein alarmierendes Zeichen. WK-Präsident Mandl übt scharfe Kritik und fordert die Politik mit Nachdruck auf, gegenzusteuern.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 15.04.2025

„Investitionen in die Lehrausbildung sind Investitionen in die Zukunft. Wer heute kürzt, zahlt morgen doppelt“, warnt WK-Präsident Jürgen Mandl. In einer wirtschaftlich schwierigen Zeit, in der Unternehmen stark unter dem Fachkräftemangel leiden, soll ausgerechnet bei der dualen Ausbildung gespart werden – obwohl sie als besonders effektiv, kostengünstig und zukunftssicher gilt. Für Mandl komplett unverständlich: „Die betriebliche Ausbildung ist ein Erfolgsmodell, um das Österreich international beneidet wird. Wir fordern von der neuen Bundesregierung eine sofortige Aufstockung der Lehrstellenförderung, um die duale Ausbildung und damit den Fachkräftebedarf langfristig zu sichern.“

Zahlen belegen auch den Erfolg. Die duale Ausbildung ist im Bildungssystem die bei weitem kostengünstigste Ausbildung mit durchschnittlich 7688 Euro an öffentlichen Ausgaben pro Jahr – dem stehen Einnahmen der öffentlichen Hand in Höhe von 4.111 pro Lehrling an SV-Beiträgen und Lohnsteuer gegenüber. De facto kostet ein Lehrling somit real 3577,-- Euro. In der überbetrieblichen Ausbildung liegen die Kosten bei 23.039 Euro. Mandl: „78 Prozent der Lehrabsolventen haben bereits 18 Monate nach Ausbildungsende eine feste Anstellung – ein Spitzenwert im Vergleich zu anderen Bildungswegen. Zudem haben 20 Prozent der Führungskräfte und ein Großteil der Selbstständigen in Österreich mit einer Lehre den Grundstein für ihre Karriere gelegt.“

Trotz dieser Erfolge ist das Budget für die Lehrstellenförderung seit Jahren gedeckelt. Für 2025 fehlen 36,5 Millionen Euro. Mandl: „Ohne zusätzliche Mittel drohen massive Rückgänge bei Lehrstellen, insbesondere in kleinen und mittleren Betrieben, viele würden die Ausbildung einschränken oder einstellen.“ Die Folge wäre ein Rückgang der betrieblichen Lehrstellen und eine Zunahme der teuren überbetrieblichen Ausbildungsplätze. Ein Rückgang um nur zehn Prozent würde den Staat zusätzlich 200 Millionen Euro kosten.

„Wenn heute nicht ausreichend in die duale Ausbildung investiert wird, wird es morgen an gut ausgebildeten Fachkräften fehlen. Das hätte langfristige negative Folgen – nicht nur für die Unternehmen, sondern für die gesamte Wirtschaft“, unterstreicht Mandl abschließend.