Philip Pfeffer
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Nachfolger Philip Pfeffer

Im Schuhhaus Pfeffer in Zwettl ist mit Philip Pfeffer seit Anfang 2021 die dritte Generation am Zug. Die Begeisterung für das Handwerk und die Orthopädie war schon früh entfacht.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 14.11.2024
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Junge Wirtschaft NÖ: Wie hast du deinen Nachfolgebetrieb gefunden?

Philip Pfeffer: Der Vorbesitzer war mein Onkel, davor mein Großvater. Seit 2012 war ich immer wieder im Geschäft tätig. Im Betrieb selbst war ich aber schon mein Leben lang. Schon seit ich klein war, war der Wunsch da, mich selbstständig zu machen. So war es für mich und auch für meinen Onkel schon lange klar, dass ich irgendwann übernehmen werde. 2017, als ich die Meisterprüfung gemacht haben, haben wir auch den Termin für die Übergabe festgelegt: den 1.1.2021. Und so war es dann auch.

Was hat dich motiviert, den Betrieb zu übernehmen? Gab es einen besonderen Moment oder eine Person, die dich inspiriert hat?

Einen Moment werde ich nie vergessen: Als kleiner Bub habe ich einem Vertreter einmal erzählt, dass ich einmal Schuhmacher werde. Der hat aber zu mir gesagt: Nein, du wirst Orthopädieschuhmacher – weil, das hat Zukunft. Und so war dann die Orthopädie im Kopf. Eine Motivation war aber auch, dass ich wollte, dass der Familienbetrieb weitergeht und ich mich wirklich dafür interessiert habe. Ich habe das mein Leben lang gesehen und bin da schon hineingewachsen.

Wie hast du dich auf die Übernahme des Unternehmens vorbereitet?

In der Wirtschaftskammer-Bezirksstelle in Zwettl waren wir sehr gut beraten. Da habe ich mir viele Tipps geholt und mich für die Übernahme beraten lassen. Von 2012 bis 2016 war ich auch fix bei meinem Onkel beschäftigt, 2017 habe ich dann für die Meisterprüfung aufgehört, aber auch dann immer wieder reingeschaut. Vor der Übernahme 2021 war ich in einem anderen Betrieb beschäftigt, wo ich schon wichtige Erfahrungen als Werkstattleiter sammeln konnte.

Was war der größte Unterschied zwischen deinen Erwartungen und der Realität der Betriebsübernahme?

Die Buchhaltung. Das war wirklich ein Ding, das war komplett neu. Damit hatte ich mich seit der Handelsschule nicht mehr beschäftigt. Einmal im Monat setze ich mich da dazu, das nimmt ungefähr sechs Stunden Arbeitszeit in Anspruch.

Wo hast du Unterstützung gesucht und welche Hilfestellung hast du während des Übernahmeprozesses erhalten?

Hauptsächlich bei der Wirtschaftskammer NÖ. Mario Müller-Kaas von der Bezirksstelle Zwettl hat mir da sehr geholfen. Er hat mir viele Tipps gegeben und mich sehr gut unterstützt.

Wie hast du das bestehende Team in den Übernahmeprozess eingebunden?

Eine Verkäuferin hatten wir schon, die war natürlich komplett eingebunden in die Übernahme. Zusätzlich sind seitdem noch drei weitere Mitarbeiter dazu gekommen.

Welche Veränderungen hast du nach der Übernahme im Unternehmen eingeführt?

Ich habe einen zweiten Standort in der Landstraße eröffnet. Dort liegt der Fokus auf Kinder- und Damenschuhen, natürlich mit Orthopädie-Schwerpunkt. Dort, im neuen Geschäft, steht aktuell ein Ausbau an, damit wir die Geschäftsfläche noch besser nutzen können. Durch den zweiten Standort und auch durch eine Erweiterung der Werkstatt ist eben auch das Team auf vier Personen gewachsen. Da bin ich jetzt echt sehr zufrieden.

Junge Leute, die an eine Betriebsnachfolge denken, … 

... sollten auf jeden Fall das Service der WKNÖ nutzen. Da wurden Themen angesprochen, auf die ich sicher nicht gedacht hätte. Diese Beratung hat für mich alles erledigt.

Eine Betriebsnachfolge ist kein gemachtes Nest, weil ...

... es in meinem Fall einfach ein gutes Fundament war, auf dem man aufbauen konnte. Das ist ganz individuell zu betrachten. Natürlich gibt es die Vorteile, dass schon ein Bekanntheitsgrad da ist und man nicht bei Null anfangen muss. Aber man ist auch in manchen Punkten an den bereits vorhandenen Betrieb gebunden.  

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