
Internationalisierungsradar 1/2025: Hohe Unsicherheit prägt Österreichs Außenwirtschaft
Entwicklungen und Kennzahlen zur österreichischen Außenwirtschaft
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1/2025: Hohe Unsicherheit prägt Österreichs Außenwirtschaft
Im Jahr 2024 verzeichnet Österreich erstmals nach 16 Jahren wieder eine positive Handelsbilanz. Diese Entwicklung ist jedoch mit Vorsicht zu bewerten, primär dadurch entsteht, dass die Importe stärker rückläufig sind als die Exporte – eine unmittelbare Folge der zweijährigen Rezession. Besonders gut entwickelt sich seit mittlerweile zwei Jahren der Export von Gütern aus der Kategorie „chemische Erzeugnisse“.
Insgesamt ist der internationale Handel zu Beginn des Jahres 2025 von erheblicher Unsicherheit geprägt, was maßgeblich auf die unberechenbare Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump zurückzuführen ist. Darüber hinaus kommt es aktuell zu einer deutlichen Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar, ausgelöst durch das von Deutschland beschlossene zehnjährige Fiskalpaket zur Stärkung von Rüstung und Infrastruktur.
Österreichische Handelsbilanz, 1995-2024
In % des BIP, Rechte Achse (Handelsbilanz), linke Achse (Importe/Exporte)

Schwerpunkte im aktuellen Internationalisierungsradar
- Trumps unberechenbare Zollpolitik sorgt für Unsicherheit
- Österreichs Handelsbilanz im Plus: der Schein trügt!
- Dynamisches Exportwachstum bei chemischen Erzeugnissen
- Österreich bleibt in der Mid-Tech-Falle gefangen
- Euro im Aufwind: Starke Aufwertung gegenüber dem Dollar
Fazit: Die österreichische Exportwirtschaft steht unter großem Druck.
Strukturelle Faktoren, wie der Verlust an preislicher Wettbewerbsfähigkeit und Chinas wachsende Bedeutung auf den Exportmärkten, führten neben Herausforderungen in der internationalen Industriekonjunktur seit 2022 zu einem Rückgang der Exporte. Die Entwicklung zu Beginn des Jahres 2025 ist von erheblicher Unsicherheit geprägt, da Faktoren wie der Handelskonflikt mit den USA und Wechselkursveränderungen den negativen Trend verstärken könnten.
In Österreich gilt es daher dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, Energiekosten planbar zu gestalten und gezielte regulatorische Entlastungen zu schaffen. Langfristig sollte dies durch eine europäisch abgestimmte Industrie- und Handelspolitik abgesichert werden, die es durch nationale Strukturreformen zu begleiten gilt.
Hinweis: Kennzahlen zum Frachtwesen 2021-2024 finden Sie in unserer früheren Publikation Frachtwächter.