Zwei Personen in Wiese an Bergsee sitzend, eine weitere anbei stehend, spiegeln sich in Gewässer, im Hintergrund Bergkette und blauer Himmel
© Christian Vorhofer

Österreich als Top-Player im nachhaltigen Qualitätstourismus

Hochkarätige Expert:innen diskutierten am WKÖ-Tourismussymposion in Stuben, Vorarlberg, über die Erfolgsfaktoren des österreichischen Tourismus der Zukunft

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Aktualisiert am 07.04.2025

Eine breite Palette von "Zutaten" für einen erfolgreichen Tourismus der Zukunft wurde beim diesjährigen Tourismussymposions in Stuben/Arlberg diskutiert.

Dabei waren sich WKÖ-Bundesspartenobmann Robert Seeber und der Präsident der Vorarlberger Wirtschaftskammer Karlheinz Kopf einig, dass neben Österreichs einzigartiger Natur, Kulinarik und Tradition, es laufender Innovationen und Forschung vor allem aber motivierter Unternehmer:innen und Mitarbeiter:innen bedarf, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Seeber: "Wir müssen unsere Qualitäten als Tourismusstandort gezielt weiterentwickeln. Die Zukunft liegt besonders im nachhaltigen Qualitätstourismus."

Dazu sei es auch wichtig, bürokratische Hemmnisse zu beseitigen und die im Regierungsprogramm vorgesehenen Tourismuspunkte rasch umzusetzen, so der Tourismusobmann. Insbesondere die Anpassung der Abschreibungsdauern an die Nutzungsdauer, die Möglichkeit der Aufwertung des Eigenkapitals, die Anhebung des Veräußerungsfreibetrags bei Betriebsübergaben sowie die Erhöhung des Saisonierkontingent, das, wie vorgesehen, im September 2025 per Verordnung zu erlassen ist. Ein zentraler Punkt der Tourismusstrategien sei auch die Förderung des Ganzjahrestourismus.

Besonders vordringlich, so Seeber, sei die Lösung des akuten Themas Trinkgeldpauschalen, aber auch der Steuerfreiheit von Überstundenzuschlägen und Feiertagsentgelt sowie die Abwicklung noch immer offener Covid-Forderungen durch das Finanzministerium.

Die Spitzennächtigungszahlen aus 2024 und der bisherige gute Verlauf der Wintersaison dürfen, so der Bundesspartenobmann, nicht darüber hinwegtäuschen, dass die gestiegenen Energie-, Waren- und Personalkosten nur zum Teil an die Gäste weitergegeben werden konnten. 40% der Betriebe konnten laut einer aktuellen market-Umfrage die Kosten überhaupt nicht oder nur minimal weitergeben. Diese Tendenz bestätigte auch Oliver Fritz vom WIFO beim Symposion im Hotel Mondschein in Stuben. Ein zentraler Faktor für einen erfolgreichen Tourismus, sind laut Fritz, auch attraktive Events, Konzerte, Großveranstaltungen, Kongresse und geschäftliche Meetings. Bei der Bewertung der Wertschöpfung sei auch ein besonderes Augenmerk auf die vor- und nachgelagerten Bereiche sowie die regionale Wertschöpfung zu legen.

Wichtig sei dabei auch die Einbindung und Überzeugung der Bevölkerung von den positiven Effekten des Tourismus, etwa auf die Beschäftigung und regionale Infrastruktur, um die notwendige Tourismusakzeptanz zu gewährleisten. 

Dies ist ein Teil der sozialen Nachhaltigkeit, betonte FH-Prof. Eva Brucker. Immerhin belegt Österreich Platz 3 im Sustainable Travel Index gemäß Euromonitor weltweit.

Bei der KI-Nutzung rangiert Österreich im Vergleich mit den Europäischen Staaten hinter Skandinavien auf dem hervorragenden Platz 3, so die renommierte Tourismusforscherin.

Künstliche Intelligenz findet im Tourismus vor allem Einsatz bei

  • personalisierten Reiseempfehlungen
  • Optimierung von Reiserouten
  • Automatisierung (z. B. Kundenanfragen)
  • Verbesserung der Betriebseffizienz
  • bei der Erstellung und Optimierung von Inhalten und digitalen Anwendungen
  • Sprachassistenten für Übersetzungen sowie Datenanalyse für Trendvorhersage, Marketing und Sichtbarkeit

Zu einer offenen Herangehensweise zum Thema Klimawandel ermutigte die Gletscherforscherin und österreichische Wissenschaftlerin des Jahres 2023, Andrea Fischer. Es sei notwendig mit innovativen und nachhaltigen Konzepten auf die, auch in der Vergangenheit permanenten Klimaveränderungen zu reagieren, dann werde sich der Tourismus auch unter neuen Rahmenbedingungen erfolgreich anpassen.

Die Zukunft des Wintertourismus in Österreich sieht Fischer im alpinen Raum in absehbarer Zeit trotzdem nicht gefährdet, so die positive Message der Forscherin des Jahres 2023.

Abschließend stand die Bedeutung der einzigartigen heimischen Kulinarik für den Tourismus mit dem Vorarlberger Spitzengastronom Joschi Walch im Fokus.