
Malerischer Jubiläumsreigen
Unglaublich, aber wahr: Der bald 90-jährige Grazer Malermeister Konstantin Sawilla übt „sein“ Handwerk seit 75 Jahren aus – davon 55 Jahre als Unternehmer.
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Über ein dreifaches Jubiläum darf sich der älteste aktive steirische Malermeister freuen: Der demnächst 90-jährige Grazer Konstantin Sawilla kann nämlich nicht nur auf eine buchstäblich malerische Laufbahn mit sage und schreibe 75 Dienstjahren zurückblicken, sondern auch auf 55 Jahre selbständiges Unternehmertum und eine 40-jährige Karriere als WIFI-Trainer. Für diese besonderen Leistungen wurde der passionierte Unternehmer kürzlich von WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk geehrt.
Doch alles der Reihe nach: Als Sohn eines Schlossermeisters fand Sawilla im zarten Alter von 15 Jahren eine Lehrstelle in Graz – und lernte das bunte Handwerk von der Pieke auf. Das war im Jahr 1950. Später spezialisierte er sich auf Holz- und Marmormalerei – eine Technik, die heute kaum noch jemand beherrscht. So habe er im Laufe der Jahre „tausende von Möbeln“ kreiiert, wie er sagt.
Im Jahr 1970 fasste Sawilla schließlich den Entschluss, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen und den Gewerbeschein als Maler und Anstreicher zu lösen – seit 55 Jahren befindet sich der Firmenstandort nun schon an derselben Adresse in der Körösistraße, wo der verheiratete Familienvater noch täglich selbst zum Pinsel greift.
Viele Meister gingen durch seine Schule
Nicht nur privat, sondern auch beruflich kümmerte er sich gut um den Nachwuchs: So gab der passionierte Malermeister sein umfassendes Know-how als WIFI-Trainer an die künftigen Fachkräfte weiter, wo er die Meistervorbereitungskurse leitete. Damit hat er Generationen von Malermeistern das Rüstzeug für ihre berufliche Zukunft mitgegeben. Außerdem setzte er sich als Interessenvertreter über viele Jahre hinweg für die Anliegen „seiner“ Branche ein.
Ans Aufhören denkt der 89-jährige Steirer auch nach vielen Jahrzehnten in der Branche nicht: „So viel wie früher ist es zwar nicht mehr, aber ich arbeite noch immer vier bis fünf Stunden täglich. Ich habe in meinem Leben nicht einen einzigen Tag gestempelt.“ Sagt’s – und steigt mit dem Pinsel in der Hand wieder auf die Leiter.