Präsentierten das Fernpass-Paket: Wk-Bezirksobmann Christian Strigl, WK-Präsidentin Barbara Thaler, LH-Stv. Josef Geisler und Klaus Gspan, GF der Fernpassstraßen GmbH (v.l.).
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Das Fernpass-Paket und seine Bedeutung für den Wirtschaftsstandort

Das Außerfern und das Tiroler Oberland sind wirtschaftlich vielseitige und starke Regionen. Eine moderne Verkehrsinfrastruktur zur ganzjährigen, zuverlässigen Anbindung an den Tiroler Zentralraum ist daher unerlässlich. 

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Aktualisiert am 24.04.2025

„Es ist höchste Zeit, dass wir handeln, denn die Verkehrssicherheit am Fernpass ist ein zentrales Anliegen, das wir nicht länger aufschieben können. Diese Investition ist kein Luxus, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit“, unterstreicht WK-Präsidentin Barbara Thaler die Relevanz der zeitnahen Umsetzung des Fernpass-Pakets.

Die Wirtschaftskammer Tirol betrachtet das Fernpass-Paket als wichtigen Impuls für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Beim heutigen Pressegespräch in der WK-Bezirksstelle Reutte präsentierte WK-Präsidentin Barbara Thaler gemeinsam mit LH-Stv. Josef Geisler das richtungsweisende Infrastrukturvorhaben rund um den Fernpasstunnel und die zweite Röhre des Lermooser Tunnels. Auch Christian Strigl, WK-Bezirksobmann Reutte, und Klaus Gspan, Geschäftsführer der Fernpassstraße GmbH, sprachen sich dabei für eine rasche Umsetzung des Projekts aus.

Zukunftsfähige Infrastruktur sichert Wettbewerbsfähigkeit

WK-Präsidentin Barbara Thaler rückte die wirtschaftliche Bedeutung des Projekts in den Vordergrund. „Das Außerfern liegt inmitten eines funktionierenden, grenzüberschreitenden Wirtschaftsraums. Der Blick der lokalen Wirtschaft richtet sich hier nicht nur nach Innsbruck, sondern auch in Richtung Bayern“, so die WK-Präsidentin. Viele Branchen in der Region profitieren von der engen Verflechtung mit angrenzenden Wirtschaftsräumen. Standortentscheidungen, Pendlerbewegungen, Lieferketten, aber auch die Kunden- und Gästeherkunft spiegeln diese enge wirtschaftliche Verwobenheit wider und fördern den Standort Tirol.

Eine moderne, sichere und ganzjährig verfügbare Verkehrsanbindung des Außerferns und des Tiroler Oberlands ist aus wirtschaftlicher Sicht daher unerlässlich – nicht nur in Richtung Innsbruck, sondern auch in den Wirtschaftsraum Allgäu. Die B 179 ist hier die zentrale Verkehrsachse in der Region.

„Das Fernpass-Paket ist ein starkes Stück Zukunft für Tirol. Mit seinem Investitionsvolumen von 500 Mio. Euro bringt es während der Bauphase rund 45 Mio. Euro an regionaler Wertschöpfung und schafft einen Beschäftigungsimpuls von über 600 Arbeitsplätze in Tirol. Nicht zu vergessen sind dabei die Steuern und Abgaben – rund 166 Mio. Euro –, die wieder in das öffentliche Budget zurückfließen“, betonte Thaler.

Mit Blick auf eine mögliche Mautregelung ergänzte die WK-Präsidentin: „Gerade für Handwerksbetriebe ist es entscheidend, dass die im EU-Recht vorgesehene Handwerkerausnahme zur Anwendung kommt. Wer regional arbeitet und Wertschöpfung schafft, darf nicht durch zusätzliche Kosten belastet werden.“

Nabelschnur B 179 Fernpassstraße

LH-Stv. Josef Geisler bekräftigte die strategische Relevanz des Fernpass-Pakets: „Die B 179 ist die Nabelschnur für die Versorgung der Bevölkerung und für den Wirtschaftsstandort auf beiden Seiten des Fernpasses.“ In regelmäßigen Abständen erhebt das Klimaschutzministerium den alpenquerenden Güterverkehr in Österreich. Die Detailergebnisse der letzten CAFT-Studie (Cross Alpine Freight Transport) für den Fernpass machen deutlich: Die Nummerntafel sagt nichts über den Ausgangs- oder Bestimmungsort der Ware aus. „Mehr als drei Viertel des Güterverkehrs über den Fernpass haben ihr Ziel und/oder ihre Quelle in den fünf Tiroler Bezirken Reutte, Imst, Landeck, Innsbruck Land und Innsbruck. Das zeigt – der Fernpass ist für den regionalen Wirtschaftsraum von höchster Bedeutung. Es gilt, diese Verbindung nachhaltig zu sichern und verfügbar zu halten“, unterstreicht LH-Stv. Geisler.

Mit dem Fernpasstunnel entschärfe man die störanfällige und hochsensible Passstrecke, ohne jedoch am 7,5-Tonnen-Fahrverbot zu rütteln und die B 179 zu einer Transitroute für den Güterverkehr zu machen. „Das Fernpass-Paket ist ein Sicherheits-, kein Ausbaupaket. Es stärkt die regionale Versorgungssicherheit sowie den Wirtschaftsraum dauerhaft und bringt in der Bauphase sowie darüber hinaus wesentliche wirtschaftliche Impulse.“

Verlässliche Anbindung für Betriebe im Bezirk Reutte

Auch Christian Strigl, WK-Bezirksobmann Reutte, verdeutlichte die zentrale Bedeutung der B 179 als Hauptverkehrsader für den Bezirk – sowohl für die Betriebe als auch für die Bevölkerung. „Unser Bezirk hat sieben ganzjährig befahrbare Übergänge ins benachbarte Allgäu, aber nur einen einzigen ins eigene Land und in Richtung Landeshauptstadt Innsbruck – nämlich den Fernpass. Bereits seit 40 Jahren wird über mögliche Lösungen diskutiert. Jetzt ist es allerhöchste Zeit, dass sich die Situation im Außerfern verbessert. Für die regionalen Unternehmen darf eine Maut aber keine Wettbewerbsnachteile bedeuten“, begrüßt der WK-Bezirksobmann eine schnelle Umsetzung des Fernpass-Pakets.

Klaus Gspan, Geschäftsführer der Fernpassstraße GmbH, skizzierte die weitere Vorgangsweise: „Die Bauprojekte Lermooser Tunnel und Fernpasstunnel wurden bereits bestens vorbereitet. Wir werden in den nächsten Wochen auch die zweite Röhre des Lermooser Tunnels bei der Behörde einreichen. Ziel ist die notwendigen Verfahren für beide Tunnelprojekte in den kommenden Monaten erfolgreich abzuschließen.“

Zukunftsorientiertes Infrastrukturprojekt

„Die Sicherheit auf dem Fernpass hat höchste Priorität. Diese Investition ist daher kein Luxus, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit“, unterstrich WK-Präsidentin Barbara Thaler.

Das Land Tirol und die Tiroler Wirtschaftskammer sehen das Fernpass-Paket daher als zukunftsorientiertes sowie unerlässliches Infrastrukturprojekt und sprechen sich für eine rasche Umsetzung aus. „Das Fernpass-Paket stärkt die Region, bringt die notwendige Verkehrssicherheit und schafft langfristige wirtschaftliche Perspektiven“, lautete der gemeinsame abschließende Appell.

Im Bild: Präsentierten das Fernpass-Paket: Wk-Bezirksobmann Christian Strigl, WK-Präsidentin Barbara Thaler, LH-Stv. Josef Geisler und Klaus Gspan, GF der Fernpassstraßen GmbH (v.l.).