Büroeinrichtung aus dem Hause Stauder
© Stauder

Handwerk in Metall seit 126 Jahren

Ernst Stauder führt die Stauder KG in Schwaz in vierter Generation. Im Laufe der Jahre hat sich das Unternehmen stetig weiterentwickelt. Welche Meilensteine in den letzten Jahren erreicht wurden, hat uns der Unternehmer bei einem Besuch erzählt.

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Aktualisiert am 02.04.2025

„Wenn man mit einer Firma aufwächst und man Interesse am Beruf hat, dann braucht es keinen Druck von den Eltern, um das Unternehmen einmal selbst zu übernehmen“, ist Ernst Stauder überzeugt. Der Schwazer spricht aus eigener Erfahrung: Sein Urgroßvater gründete die Schlosserei Stauder im Jahr 1898 und seither wurde sie von Generation zu Generation übergeben.

Stauder absolvierte die Fachschule für Maschinenbau mit dem Ausbildungszweig Fertigungstechnik in Fulpmes und arbeitete danach kurzzeitig bei Westcam in Mils. „Dann wurde der Ruf meiner Familie laut, dass es im Unternehmen viel Arbeit gibt und ich gebraucht werde. Vor der Entscheidung, dass ich das Unternehmen übernehme, haben meine Eltern aber ganz genau hinterfragt, ob das wirklich meine eigene Entscheidung ist. Für mich persönlich war es immer schon klar“, blickt der Unternehmer zurück. Nach der erfolgreich abgelegten Meisterprüfung war der nächste Schritt die Übernahme des Betriebes 2004. „Mein Vater hat mich noch lange unterstützt. Seit 2016 trage ich die alleinige Verantwortung“, sagt Stauder, der auch Innungsmeister-Stellvertreter der Metalltechniker in der Wirtschaftskammer Tirol ist. 

Ernst Stauder, Innungsmeister-Stellvertreter der Metalltechniker Funktionärssteckbrief Ernst Stauder
Was hat Sie dazu motiviert, Funktionär zu werden?
Mein Vater war schon Funktionär in der Wirtschaftskammer und wenn man damit aufwächst, sieht man den Mehrwert, den die Tätigkeit bietet. Die Kontakte und Freundschaften, die aus der Arbeit im Ausschuss entstehen, sind sehr viel wert.

Worauf sind Sie in ihrer Funktionärstätigkeit stolz?
In der Landes- und Bundesinnung haben wir in den letzten Jahren einiges gut über die Bühne gebracht. Sei es die Überarbeitung von Ausbildungsrichtlinien von Lehrlingen, die komplette Überarbeitung der Meisterprüfungen oder die Überarbeitung der Meisterprüfungsfragen. Richtig toll sind auch die Bundeslehringswettbewerbe, die jährlich wechselnd in einem anderen Bundesland stattfinden.

Welche Ziele verfolgen Sie als Funktionär?
Im Ausschuss bin ich zuständig für die Themen Spezialisierung, Ausbildung und Lehrlinge. Dafür werde ich mich weiterhin mit voller Kraft einsetzen.

Handwerk im Wandel der Zeit

Die Digitalisierung macht auch vor der Metallverarbeitung nicht Halt, im Gegenteil. In den letzten acht Jahren wurden mehr und mehr Arbeitsschritte in der Stauder KG computergestützt, wie der Firmeninhaber erklärt: „Wir verarbeiten 3D-gescannte Punktewolken, haben eine CNC-Plasmaschneideanlage und planen alles nur noch in 3D am Computer. Das ist heute Standard und wenn man da nicht mitgeht, dann ist man weg.“

Für Metallanfertigungen und Schlossereileistungen aller Art ist Stauder die richtige Anlaufstelle. „Wir bauen sensorgesteuerte Aluminium-Garagentore ein, können aber genauso gut auch eine 500 Jahre alte Stahltür sanieren. Das Spektrum ist sehr, sehr breit gefächert. Generell kann man sagen, dass alte Handwerkstätigkeiten weniger werden. Wir wissen schon noch, wie man zum Beispiel einen 250 Jahre alten Kirchenschlüssel nachfeilt, aber die Schmiedekunst stirbt bei uns aus, weil die Nachfrage nicht da ist. Es gibt immer Jahre, in denen manche Bereiche stärker nachgefragt werden. Man muss sich einfach dem Markt anpassen“, weiß der Unternehmer.

Lehre als Türöffner

Sieben Angestellte zählen zum Team der Stauder KG, zwei davon sind Lehrlinge und erlernen den Lehrberuf Metall- und Blechtechnik. Die Lehre ist für Stauder eine Herzensangelegenheit. In seiner Funktionärstätigkeit engagiert er sich sehr stark in diesem Bereich. „Die Lehre ist die beste Ausbildungsart, die wir haben. Diese Kombination und Vielfalt sind einfach unschlagbar. Nach der Lehre stehen den jungen Menschen alle Türen offen, wenn sie sich weiterbilden möchten. Gerade in unserer Branche gibt es viele Möglichkeiten. Wenn man Interesse hat und sich spezialisieren will, sind die Möglichkeiten nahezu unendlich“, unterstreicht Stauder.

Weil der Platz am alten Standort knapp wurde, ist das Unternehmen vor zwei Jahren in ein neues Betriebsgebäude übersiedelt. „Das Handwerk wird auch in Zukunft immer gefragt sein. Wir werden vermutlich in den nächsten Jahren wahnsinnig agil und flexibel sein müssen. Denn es gibt keine Zeit ohne Herausforderungen. Wenn ich mir etwas wünschen könnte für die kommende Zeit, dann wäre das Stabilität und Zufriedenheit“, sagt der Schwazer Unternehmer abschließend.

Weitere Infos: www.metall-stauder.at