Barbara Thaler, Präsidentin der WK Tirol
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Starkes Mandat für die Interessen der Wirtschaft

Die Tiroler Unternehmer:innen haben gewählt – jetzt beginnt die eigentliche Arbeit in den Fachorganisationen der WK Tirol. Alle Fraktionen in der Wirtschaftskammer eint das Ziel, den Betrieben größtmögliche Spielräume zu verschaffen. Dafür braucht es vor allem Entlastungen bei Kosten und Bürokratie.

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Aktualisiert am 19.03.2025

Nach der Wahl beginnt nun mit den neuen Teams die eigentliche Arbeit in der WK Tirol – in jeder Fachgruppe, in jeder Innung, in jedem Gremium“, gibt Präsidentin Barbara Thaler einen Ausblick auf die kommenden fünf Jahre.

Letzten Donnerstag endeten die Wirtschaftskammer­-Wahlen mit folgendem Ergebnis: Der Wirtschaftsbund bleibt mit 69,7 % der Stimmen klar stärkste Kraft, gefolgt von der Freiheitlichen Wirtschaft (14,8 %), der Grünen Wirtschaft (6,4 %), den Unos (4,1 %) und dem Wirtschaftsverband Tirol (2,5 %).

„Ich danke allen Beteiligten – den 15 angetretenen Wählergruppen, so vielen wie nie zuvor, sowie den Mitarbeiter:innen der WK Tirol“, betont Thaler. Die Wahl erfordert erheblichen organisatorischen Aufwand – aber stellt sicher, dass die 965 Mandate in 93 Fachorganisationen von Unternehmer:innen besetzt sind, die das Vertrauen ihrer Branchenkolleg:innen genießen. Das neu gewählte Team steht für Expertise und Engagement in den einzelnen Branchen.

Höchste Wahlbeteiligung aller Bundesländer

Besonders erfreulich: Tirol erzielte die höchste Wahlbeteiligung aller Bundesländer. Trotz leichten Rückgangs wurden mit 25.969 Stimmen so viele Wahlrechte ausgeübt wie nie zuvor. „Es ist motivierend, dass unsere Mitgliedsbetriebe auch in herausfordernden Zeiten sehen, dass wir auf Kundennähe setzen und uns in der Landeskammer Tirol mit Service, Beratung, Direktkontakten und engagierter Interessenvertretung in jeder einzelnen Branche für sie ins Zeug legen. Danke an jede Unternehmerin und jeden Unternehmer, der das mit seiner Stimmabgabe unterstrichen hat“, erklärt Thaler.

Die Arbeit in der Wirtschaftskammer ist traditionell von einem konstruktiven Miteinander der verschiedenen Wählergruppen geprägt. Der volle Einsatz für Tiroler Betriebe steht im Vordergrund, viele Anträge im Wirtschaftsparlament werden einstimmig beschlossen. „Wir haben in manchen Detailfragen unterschiedliche Blickwinkel – aber wir verlieren nie aus den Augen, was unser gemeinsamer Auftrag ist: Die Interessen der heimischen Firmen bestmöglich zu vertreten“, erklärt Barbara Thaler. Die Präsidentin ist überzeugt, dass auch die kommende Periode von dieser Haltung geprägt sein wird.

Wir verlieren nie aus den Augen, was unser gemeinsamer Auftrag ist: Die Interessen der heimischen Firmen bestmöglich zu vertreten.

Unternehmen Raum verschaffen

Das oberste Wahlziel aller wahlwerbenden Gruppen ist: den Unternehmen den Raum zu verschaffen, den sie für ihre Arbeit brauchen. Für Unternehmer:innen und Mitarbeiter:innen muss sich Leistung lohnen. Darin sieht die Präsidentin die Hauptaufgabe der Funktionär:innen.

Einen aktuellen Ansatzpunkt für die Funktionärsarbeit bietet das neue Regierungsprogramm: Es enthält viele langjährige Forderungen der Wirtschaft. Die Wirtschaftskammer begrüßt das grundsätzliche Bekenntnis zu einem Comeback­Paket für den Standort, mit den Säulen Leistung, Wettbewerb und Bü­rokratieabbau – auch wenn sich die WK Tirol als Interessenvertretung der Wirtschaft mehr Mut zu strukturellen Reformen gewünscht hätte, etwa in der Energiepolitik.

Dass es der Bundesregierung mit der Umsetzung ernst ist, beweist das letzte Woche prä­sentierte Mittelstandspaket. Es sieht die Abschaffung der Belegpflicht bis 35 Euro, die Erhö­hung der Basispauschalierung und den Wegfall der NoVA für leichte Nutzfahrzeuge vor. Zudem sollen Genehmigungsverfahren schneller und die Bürokratie schlanker werden. Damit ist die Richtung klar vorgegeben, aber die Details sind zum Teil noch offen. „Genau hier müssen und werden sich unsere Funktionärinnen und Funktionäre mit ihrem Praxis-Wissen einbringen“, betont Thaler. Das gilt auch für die kommenden Kollektivvertragsrunden, bei denen sich im Rahmen der bewährten Sozialpartnerschaft Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen auf Augenhöhe begegnen. „Unsere Verhandler:innen werden darauf schauen, dass es faire Abschlüsse gibt und die Lohn-Preis-­Spirale keinen weiteren Sprung nach oben macht – denn davon hat niemand was“, unterstreicht die Präsidentin.

Vertrauensvorschuss

Für Babara Thaler ist das Wahlergebnis ein Vertrauensvorschuss der Wahlberechtigten – verbunden mit dem klaren Auftrag, sich mit Kompetenz und Herzblut für die Anliegen der Wirtschaft einzusetzen und bestmögliche Rahmenbedingungen für die Tiroler Betriebe zu schaffen. „Genau das wird der Fokus der kommenden fünf Jahre sein“, betont die Präsidentin abschließend.