
Griechenland: Moody’s stuft Griechenland auf Investment-Grade hoch und beendet die Krisenära
Griechenland hat ein entscheidendes Kapitel seiner Wirtschaftsgeschichte abgeschlossen. Die Ratingagentur Moody’s hat das Land auf Investment-Grade hochgestuft und die Bewertung von Ba1 auf Baa3 angehoben.
Diese Aufwertung markiert einen Wendepunkt in der wirtschaftlichen Erholung Griechenlands, da Moody’s als letzte große, von der Europäischen Zentralbank anerkannte Ratingagentur das Land wieder in die Investmentklasse einordnet – ein vollständiges Comeback nach der schweren Finanzkrise, während welcher Griechenland drastisch auf „Ramsch“-Status herabgestuft wurde.
Moody’s betonte, dass sich die öffentlichen Finanzen schneller als erwartet verbessert haben. Als Hauptgründe für die Hochstufung nannte die Agentur die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit Griechenlands, ein stabiles politisches Umfeld, institutionelle Fortschritte und eine umsichtige Fiskalpolitik.
Die Staatsverschuldung ist seit 2020 um fast 50 Prozentpunkte gesunken und lag Ende 2024 bei 156,1 % des BIP. Zudem verzeichnete eine kürzlich erfolgte Anleiheausgabe über 3 Milliarden Euro ein Rekordinteresse von Investoren, was aufwachsendes Vertrauen in die griechische Wirtschaft hinweist. Moody’s rechnet mit einem weiteren Schuldenabbau in den kommenden Jahren.
Zu den Schlüsselfaktoren für die Aufwertung zählen Reformen im öffentlichen Finanzwesen, die Digitalisierung der Steuerverwaltung, gezielte Steuersenkungen, nachhaltige Primärüberschüsse sowie der effektive Einsatz von EU-Wiederaufbaufonds, so Moody’s.
Trotz der positiven Entwicklung warnt Moody’s jedoch vor langfristigen Herausforderungen, insbesondere im Bereich institutioneller und struktureller Reformen, die für eine nachhaltige wirtschaftliche Stabilität notwendig sind.
Quelle: IENE ENERGY WEEKLY REPORT/March 21, 2025