
Hagleitner-Kapitän verlässt die Brücke
Beim weltweit tätigen Hygienespezialisten Hagleitner zieht sich Firmenchef Hans Georg Hagleitner bis zum kommenden Frühjahr aus dem operativen Geschäft zurück. Seine Töchter Katharina und Stefanie übernehmen und sind bereits in die Geschäftsführung aufgerückt.
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Für die Hagleitner Hygiene International GmbH bricht eine neue Ära an: Katharina (37) und Stefanie Hagleitner (35) folgen ihrem Vater Hans Georg Hagleitner nach, der spätestens Ende März nächsten Jahres aus der Geschäftsführung ausscheiden wird. "Unternehmen brauchen Veränderung. Ich bin seit 44 Jahren Unternehmer, es ist an der Zeit loszulassen“, meint der 65-Jährige. Hagleitner gründete 1981 seinen ersten eigenen Betrieb und lenkt seit 1988 die Geschicke des Familienunternehmens mit Sitz in Zell am See. In dieser Zeit ist die Zahl der Beschäftigten von 30 auf rund 1.300 gestiegen.
Umsatzplus von 4%
Hagleitner produziert Hygiene-, Reinigungs-, Desinfektions- und Pflegemittel sowie Hygienespender, Dosiergeräte und Kosmetikartikel. Der Umsatz kletterte seit dem Geschäftsjahr 2020/21 um fast 40% nach oben.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr (April 2024 bis März 2025) setzte das Unternehmen rund 170 Mill. € um. Das Wachstum gegenüber 2023/24 stellt Katharina Hagleitner nur bedingt zufrieden. "Vier Prozent mehr Umsatz sind zwar ein Erfolg, wir liegen damit aber unter den Erwartungen“, meint die neue Geschäftsführerin. "Wir streben jedes Jahr mindestens zehn Prozent Plus an. Wenn man den Anspruch hat, Technologieführer zu sein, kann man das erreichen.“
In Deutschland, Ungarn und Rumänien habe das Geschäft floriert. Im Inland – dem mit einem Umsatzanteil von 55% wichtigsten Markt für Hagleitner – sei das Wachstum hingegen aufgrund der sinkenden Kaufkraft bescheiden ausgefallen. In der benachbarten Schweiz konnte das Unternehmen einen Großauftrag an Land ziehen. "Wir freuen uns sehr, dass wir den Flughafen Zürich als Kunden gewonnen haben. Der Auftrag umfasst mehrere tausend voll vernetzte Hygienespender und Abfallbehälter“, erklärt Stefanie Hagleitner.

Ab Mai wird am Unternehmenssitz in Zell am See ein technisches Kompetenzzentrum errichtet. "Wir investieren 5,5 Mill. € in den Ausbau der Hagleitner-Akademie und in die Vergrößerung der Laborräume. Damit setzen wir einen Meilenstein für weiteres Wachstum in der Zukunft“, sagt Katharina Hagleitner.
Ehrgeizige Wachstumspläne
Das Unternehmen will bis 2035 das Produktionsvolumen verdreifachen und die Zahl der Mitarbeiter verdoppeln. Zugleich soll der Umsatz von zuletzt 170 Mill. auf 500 Mill. € steigen. Potenzial sehen die neuen Geschäftsführerinnen vor allem in Deutschland. Zell am See bleibe aber der Dreh- und Angelpunkt aller Unternehmensaktivitäten, versichert Stefanie Hagleitner: "Unsere Philosophie ist, so viele Bereiche wie möglich am Standort zu konzentrieren. Hier wird auch weiterhin geforscht, entwickelt und produziert.“