Person in Vogelperspektive an Schreibtisch sitzend auf dem Computer mit Statistik am Monitor steht, analysiert unterschiedliche Dokumente mit statistischen Diagrammen
© Andrey Popov | stock.adobe.com

Konjunkturradar 4/2025: US-Zollpolitik verunsichert Märkte

Konjunkturelle Trends anhand von Indikatoren

Lesedauer: 2 Minuten

17.04.2025

Regelmäßiges Update: Wie steht es um die österreichische Wirtschaft? Anhand von Indikatoren stellen wir die Entwicklung dar.

Konjunkturradar 4/2025: US-Zollpolitik verunsichert Märkte

Die aggressive Zollpolitik der US-Regierung führt zu zusätzlichen Handelsschranken, die den Welthandel belasten. Die WTO geht davon aus, dass der Welthandel in diesem Jahr um zumindest 0,2 Prozent sinken wird. Außerdem haben die erratischen US-Zollentscheidungen einen beträchtlichen Anstieg der wirtschaftspolitischen Unsicherheit verursacht. Infolgedessen werden Investitionsvorhaben und Strukturentscheidungen weiter aufgeschoben. Insgesamt dürfte es in diesem Jahr zu einer Abkühlung der Weltwirtschaft kommen. Dadurch wird sich auch die Erholung der österreichischen Wirtschaft verzögern. Die Abwärtsrisiken für die weitere Konjunkturentwicklung sind hoch. Zu ihnen zählen neben den Handelshemmnissen und geopolitischen Konflikten auch der Wandel Chinas zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten in Kernbereichen der österreichischen Industrie, insbesondere im Maschinenbau.

Warenexporte Österreichs nach Partnerland, 1/2025

Veränderung zum Vorjahresmonat in %

Balkendiagramm: Bruttoinlandsprodukt nach Verwendung
© WKÖ STAT, Außenhandelsstatistik

Weitere Schwerpunkte des Konjunkturradars

  • Kaum Wachstumsimpulse
  • USA und China zu Jahresbeginn keine Exportstützen mehr
  • Österreich verliert Exportmarktanteile
  • Trumps Zölle führen zu Vorzieheffekten in China
  • Kurswechsel der US-Politik bremst Wachstum

Fazit

Die protektionistische Handelspolitik der USA erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein drittes Jahr mit Export- und Investitionsrückgängen in Österreich bevorsteht. Abgesehen von konjunkturellen Problemen, sind die österreichischen Industrie- und Handelsunternehmen einem verstärkten internationalen Wettbewerb – allem voran aus China – ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund gewinnt eine proaktiv ausgerichtete Handelspolitik der EU an Bedeutung, auch mit Fokus auf dynamisch wachsende Drittstaaten. Angesichts der unsicheren außenwirtschaftlichen Lage ruht gewisse Hoffnung auf einer allmählichen Reduktion der hohen Sparquote und gleichzeitigen Erhöhung der konsumwirksamen Ausgaben der Verbraucher:innen.

> zur Ausgabe 4/2025


Weitere Ausgaben als PDF

2025

2024

2023

2022

Mehr frühere Ausgaben