
Konjunkturradar 4/2025: US-Zollpolitik verunsichert Märkte
Konjunkturelle Trends anhand von Indikatoren
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Regelmäßiges Update: Wie steht es um die österreichische Wirtschaft? Anhand von Indikatoren stellen wir die Entwicklung dar.
Konjunkturradar 4/2025: US-Zollpolitik verunsichert Märkte
Die aggressive Zollpolitik der US-Regierung führt zu zusätzlichen Handelsschranken, die den Welthandel belasten. Die WTO geht davon aus, dass der Welthandel in diesem Jahr um zumindest 0,2 Prozent sinken wird. Außerdem haben die erratischen US-Zollentscheidungen einen beträchtlichen Anstieg der wirtschaftspolitischen Unsicherheit verursacht. Infolgedessen werden Investitionsvorhaben und Strukturentscheidungen weiter aufgeschoben. Insgesamt dürfte es in diesem Jahr zu einer Abkühlung der Weltwirtschaft kommen. Dadurch wird sich auch die Erholung der österreichischen Wirtschaft verzögern. Die Abwärtsrisiken für die weitere Konjunkturentwicklung sind hoch. Zu ihnen zählen neben den Handelshemmnissen und geopolitischen Konflikten auch der Wandel Chinas zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten in Kernbereichen der österreichischen Industrie, insbesondere im Maschinenbau.
Warenexporte Österreichs nach Partnerland, 1/2025
Veränderung zum Vorjahresmonat in %

Weitere Schwerpunkte des Konjunkturradars
- Kaum Wachstumsimpulse
- USA und China zu Jahresbeginn keine Exportstützen mehr
- Österreich verliert Exportmarktanteile
- Trumps Zölle führen zu Vorzieheffekten in China
- Kurswechsel der US-Politik bremst Wachstum
Fazit
Die protektionistische Handelspolitik der USA erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein drittes Jahr mit Export- und Investitionsrückgängen in Österreich bevorsteht. Abgesehen von konjunkturellen Problemen, sind die österreichischen Industrie- und Handelsunternehmen einem verstärkten internationalen Wettbewerb – allem voran aus China – ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund gewinnt eine proaktiv ausgerichtete Handelspolitik der EU an Bedeutung, auch mit Fokus auf dynamisch wachsende Drittstaaten. Angesichts der unsicheren außenwirtschaftlichen Lage ruht gewisse Hoffnung auf einer allmählichen Reduktion der hohen Sparquote und gleichzeitigen Erhöhung der konsumwirksamen Ausgaben der Verbraucher:innen.
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